In der Ebene der Emilia ist der Himmel so weit wie im Mississippi-Delta. Und die Luft fast so heiß, nach kräftigen Regen über Nacht auch fast so schwül.
Auf einem Bio-Hof südlich von Modena, umgeben nur von Getreidefeldern, Wiesen und Weiden und weit abseits von jeder Siedlung, leben 500 Kühe. Und ein paar Beschäftigte, die sich vor allem ums Melken und um die aufwändige Verarbeitung der Milch zu traditionellem Parmesankäse kümmern.
Das Bio-Hofgut, rund 300 Hektar groß, heißt „Hombre“ nach dem Spitznamen seines Gründers. Der hat, bevor er als Führungskraft bei Maserati in Modena einstieg, in Venezuela gearbeitet. In der Emilia baute er dann eine Ranch nach amerikanischem Vorbild auf. Seine italienischen Nachbarn riefen ihn dennoch nur mit seinem spanischen Spitznamen. Giovanni Panini, der Sohn des „Hombre“, erklärt den Reifungsprozess des Parmesan. Der verliert im Lauf von 24 Monaten Lagerung über 20 Prozent seines Gewichts, vor allem durch verdunstete Feuchtigkeit – und konzentriert so sein Aroma.
In dem am weitesten hinten gelegenen Gebäude des Hofguts findet sich die Kraftfahrzeugsammlung von Urbino Panini, wie der „Hombre“ mit bürgerlichem Namen hieß. Das Motto der Sammler, deren Leidenschaft sich vom Vater auf den Sohn übertragen hat, lautet: „Wir geben alten Fahrzeugen ein neues Leben.“ Was heißt: die Schmuckstücke der Sammlung sind aufwändig restauriert, zum Teil total neu konstruiert. Überraschend hier vor allem die vielen Maserati-Motorräder: der Padrone war, als er 1953 bei Maserati anfing, verantwortlich für die Zweirad-Produktion.
Giovanni Panini, der heutige Besitzer und Betreiber, ist vor allem stolz auf die Prototypen. Hinter ihm eine Studie, aus der dann der Maserati Boomerang entwickelt wurde.
Vom Maserati AC GCS aus dem Jahr 1953 sind weltweit nur noch zwei Exemplare erhalten. Das Designstudio Pininfarina entwarf die Karrosserie für die Teilnahme am Straßenrennen Mille Miglia, das bis 1957 ausgetragen wurde. Das hier gezeigt Exemplar konnte deshalb in jüngerer Zeit auch an der Klassiker-Rallye teilnehmen. Mehr Bilder aus der Auto Sammlung unter www.millemigliadolcevita.com/automobiles-2/
Südöstlich von Modena findet sich eine „Acetaia“, eine Essigmacherei neben der nächsten. Wobei der traditionelle Aceto Balsamico de Modena nicht etwa, wie die Supermarkt-Ware, aus Weinessig entsteht – die dann mit Molasse oder Karamell versetzt wird. Sondern aus gekochtem Traubensaft, einem Gemisch aus weißem Trebbiano und rotem Lambrusco, der über mindestens 12 Jahr Lagerung direkt zu Essig vergärt. Francesca erklärt den aufwändigen Produktionsprozess im Dachspeicher – der herkömmlichen Lagerstätte für die Holzfässer, gefüllt mit traditionellem Balsamico. Weil die Temperaturen in diesen nicht isolierten Räumen übers Jahr extrem schwanken – von 70, 80 Grad im Sommer bis nahe dem Gefrierpunkt im Winter – sind diese ideal für den speziellen Reifungsprozess.
Die Fässer für traditionellen Balsamico sind oben offen – weshalb das enthaltene Wasser und alle unerwünschten Substanzen immer weiter verdunsten, der Geschmack sich immer weiter verbessert und konzentriert.
Alle Hersteller von traditionellem Aceto Balsamico verwenden denselben Flacon-Typ für die Abfüllung und den Verkauf ihrer Essenzen. Entworfen wurden die 100-Milliliter-Fläschlein vom Designstudio Giugiaro – berühmt vor allem in der Automobilwelt. www.villasandonnino.it
In Parma finden wir die Bar Dolce Vita, genau passend zu unserem Reisethema. Ebenso ist hier die Stimmung.
hallo, ihr genießer,
mmmmmh….wie lecker, und grad‘ bin ich so hungrig.
da muß sofort eine leckere pasta mit parmesan en masse und vorab ein frischer italienischer salat daher.
also ab in die küche ….und ciao
bis ganz bald und gute fahrt
marion
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